Landschaften für die Bienen

Es ist uns wichtig, dass die Bienen vom Frühling bis zum Herbst einen reich gedeckten Tisch mit vielen Blüten in großer Vielfalt vorfinden, um ihren Bedarf an Nektar und Pollen zu decken. Diese Vielfalt an Blüten bringt immer wieder faszinierende, im Geschmack verschiedene Honige hervor. Wir möchten Ihnen mit unseren Honigen ausgewählte regionale Spezialitäten anbieten, mit der Charakteristik des jeweiligen Standortes der Völker und der Jahreszeit. Dabei wird jeder Jahrgang verschieden sein. Denn Witterung und individuelle Unterschiede der Bienenvölker bestimmen über die jeweiligen Nuancen.

Stadtgut Görlitz

Der Biolandbetrieb am Rande der Stadt Görlitz bietet mit seinen unterschiedlichen Kulturen einen besonderen Platz für die Bienen. Der erste Honig des Jahres stammt stets aus den Bioobstanlagen des Stadtgutes Görlitz. Unsere Bienen sorgen mit dafür, dass es Kirschen, Birnen und Äpfel gibt. Dabei entsteht in der Regel ein cremiger heller Blütenhonig, mit hohem Anteil aus Nektaren von Obstblüten, Löwenzahn und in manchen Jahren Traubenkirsche, Ahorn, Rosskastanie sowie je nach den Ackerbaukulturen auch Gelbsenf. Jedes Frühjahr bringt eine andere Note im Honig mit sich.
Auf die Obstblüte folgt in einigen Jahren eine Robinienblüte. Und später im Jahr sind die Bienen vor allem von den vielen Linden begeistert. Wir auch – vom daraus entstehenden Sommerblütenhonig. Je nach Witterung und angebauten Kulturen blühen außerdem Sonnenblumen, Wicken, Kornblumen, Flockenblumen, Klee und viele weitere Pflanzen.

Berzdorfer See

Der Berzdorfer See entstand aus einem Braunkohlentagebau südlich der Stadt Görlitz. Auf den alten Böschungen des Tagebaus wachsen neue Wälder, bunte Saumstreifen und artenreiche Wiesen. Sie laden die Bienen mit einer besonderen Blütenvielfalt zum Besuch ein. Im Frühling locken Weiden, Wildkirschen und Ahorn die Bienen, später Robinien, Himbeeren, Brombeeren, Wildrosen, Steinklee; gefolgt von Rainfarn und Goldruten. Dementsprechend entstehen hier Honige mit einer großen Aromavielfalt. Sie spiegeln die Mannigfaltigkeit der Landschaft wider. Am Berzdorfer See blüht es über eine sehr lange Zeit. Die Bienen finden hier ausreichend Pollen und Nektar für ihre Wintervorräte.

Gut Krauscha

Der Biolandbetrieb Gut Krauscha liegt nördlich von Görlitz. Hier werden Mutterkühe gehalten und Ackerbau mit Vermehrung von unterschiedlichen Pflanzenarten betrieben. Dem Betriebsleiter liegt außerdem der Naturschutz sehr am Herzen. Unsere Bienen sind im Gut Krauscha je nach angebauten Kulturen im Bestäubungseinsatz im Buchweizen oder im Klee. Daneben blühen Kornblumen und Wiesenblumen.

Muskauer Heide

Einige starke Völker mit jungen Königinnen gehen im August noch einmal auf eine kurze Reise – in die Muskauer Heide. Diese Völker können während des Ausflugs noch einmal richtig Pollen und Nektar tanken, während sich ihre Kolleginnen bereits auf den Winter vorbereiten. Wenn das Wetter passt, sammeln sie aus dem Heidekraut so viel Nektar, dass sie kein extra Futter für den Winter benötigen. Trotzdem bleibt ein Überschuss, den wir abnehmen dürfen. Wegen seiner besonderen Konsistenz ist die Ernte von Heidehonig sehr aufwändig. Der Lohn ist ein sehr würziger bernsteinfarbener Honig mit herbem Aroma. Die Bienenvölker sind nach dem Ausflug sehr stark und noch im folgenden Frühjahr duftet es in der Beute nach Heide.

Friedhof Görlitz

Der Städtische Görlitzer Friedhof wirkt wie ein großer Park. Ehrwürdige, alte Bäume unterschiedlicher Arten finden sich hier. Unter ihnen blühen Wiesen mit wilden Orchideen und weiteren seltenen Blumen. Seit vielen Jahren ist der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln auf dem Görlitzer Friedhof verboten (was leider keine Selbstverständlichkeit ist). Für die Bienen ist das bunte Blütenangebot vor allem der Bäume ein kleines Paradies. Aus diesem Paradies gibt es eine kleine Auflage an Honig als Görlitzer Spezialität.